Von der Küche zum Bad

Als das Haus aus dem Baujahr 1969 letztes Jahr den Besitzer wechselte, entstand durch eine komplette Modernisierung ein zeitgemäßes Wohlfühlambiente Eines von vielen Highlights: das neue Familienbad.

Der Lauf der Dinge: man hat als Familie ein Haus gebaut und es bis in die kleinste Dachluke mit Dingen angefüllt. Später, zu zweit oder gar allein, wird das Haus zu groß, man benötigt den Platz nicht mehr. Hat man sich früher meist an das Haus geklammert, wird heute oft eine vernünftigere Entscheidung getroffen. So auch in diesem Fall. Der Hausverkauf durch die Besitzerin, die in eine kleinere, praktischere Immobilie umzog, wurde zum Glücksfall für ein junges Paar mit Kinderwunsch. Für die geplante Familie sollte ein schönes Zuhause mit Garten, groß genug und schön gelegen, die Zukunft sichern. Und so wurde man in dem kleinen Dorf mit nicht einmal 9000 Einwohnern im Münsterland fündig. Um aus dem in die Jahre gekommenen Haus ihren Familientraum zu gestalten – hell, modern und großzügig – investierte das Paar viel Zeit, Geld und Kraft. Aber halbe Sachen lohnen sich eben nicht. Jetzt ist es das perfekte Domizil für alles, was da kommen mag.

Alles anders
Schon eine ganze Weile hatte die ursprüngliche Eigentümerin das Obergeschoss zu einer kleinen Wohnung umgewandelt, die sie vermietete. Damals hatte sie den ehemaligen Abstellraum um einen Teil vom Balkon erweitern lassen. So konnte hier für die separate Wohneinheit im Obergeschoss eine kleine Küche eingebaut werden. Bei der Umbauplanung einigte sich das neue Bauherrenpaar schnell darauf: „Hier wird das neue Bad für uns entstehen“. Durch die Balkontür zusätzlich zum Fenster zeigt sich der Raum sehr hell, außerdem mit neun Quadratmetern größer als das bestehende, gerade mal vier Quadratmeter große Bad im Obergeschoss. Die Lösung bot sich fast zwingend an, denn die obere Küche wurde ja beim „Zurückbau“ des Hauses auf eine einzige, zusammengehörige Wohneinheit nicht mehr gebraucht.

Nachdem im Haus im Rahmen der Sanierung neue Leitungen verlegt worden waren, ging es an die Gestaltung des neuen Familienbades. Dem Bauherrn war die Badewanne zusätzlich zu einer vollwertigen Dusche besonders wichtig. Eine tolle Lösung fand man in der formschönen asymmetrischen Wanne, die am Fenster installiert wurde. Da sie sich zum Fußende verjüngt, spart sie Platz im Raum und gewährt gleichzeitig großen Badekomfort. Eine geschickte Aufteilung mit einer Zwischenwand bringt Struktur und großzügige Ordnung ins Bad, noch dazu dient die halbhohe Wand als Sichtschutz, Installationswand und sogar noch als Stauraum: Im Inneren befindet sich eine Art Apothekerschrank mit Vollauszug.

Das ursprüngliche Bad wurde komplett entfernt und ist nun Teil des Kinderzimmers. Für die neue Lage des Familienbades im Obergeschoss gab es nur gute Argumente: Es liegt nun praktischerweise direkt neben dem Elternschlafzimmer und hat darüber hinaus einen Zugang zum Balkon. Bei offener Balkontür lässt es sich in der gemütlichen Wanne wunderbar entspannen.

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